Gerichtsprozess zur Abseilaktion über A9 zum Start der IAA startet!
Termin wurde verschoben!!!
Ort und Zeit: Amtsgericht Freising,16.1.2023 um 9 Uhrim Saal 1. Zum Eröffnungstag der IAA seilten sich 7.9.2021 Aktivistis von einer Schilderbrücke über der A9 in der Nähe von Freising ab. Dabei veränderten sie die Beschriftung der Schilder, indem sie die ursprünglichen Schriftzüge mit großen Aufklebern überklebten. Statt „Kreuz Neufahrn“ und „Fürholzen West“ war zu lesen: „Verkehrskollaps“ und „smash car lobby & industry, no IAA“. Zeitgleich führten andere Kleingruppen an vier anderen Autobahnen ähnliche Aktionen durch. In den folgeden Tagen kam es zu vielen weiteren Protestaktionen in und um die Münchener Innenstadt. „Waldbrände in Kalifornien, Dürren in Äthiopien, Flutkatastrophen in NRW, der Golfstrom ist kurz vor dem Kollaps… Die Menschheit hätte eigentlich nichts dringlicher zu tun, als ihre Lebens- und Wirtschaftsweise grundlegend zu überdenken und schnellstmöglich radikale Veränderungen umzusetzen. Weil das aber persönlicher Profitgier und Luxuswahn nicht genüge tut, organisiert der Verband der Automobilindustrie stattdessen wieder die größte PS-Pornoshow der Welt: dieses Jahr zu Gast in München. Den reibungslosen Ablauf dieser Show werden wir verhindern!“, hieß es damals in der Pressemitteilung zur Aktion an der A9. Nun stehen für diese Aktion drei Angeklagte vor Gericht. Protestaktionen auf Autobahnen treffen einen neuralgischen Punkt in Auto-Deutschland. Die Existenz und die reibungslose Funktion von Autobahnen wird um jeden Preis verteidigt - auch von der Justiz. Dafür werden Strafvorwürfe erfunden, schwere Anklagen gegen Klima-Aktivist*innen erhoben und von reißerischen Politiker*innen geforderte Gesetzesverschärfungen vorgegriffen. Das offensichtliche Ziel: Einschüchterung und Abschreckung. "Dass die Anklage der Staatsanwaltschaft Landshut, genauso wie bisher sämtliche Anklagen wegen Abseilaktionen, keine Substanz hat, werden wir am 16.01. am Amtsgericht Freising darlegen. Wir sind vor Gericht geladen - und weil wir sowieso da sind wollen wir den Tag spannend gestalten und das Gericht ordentlich würzen." Die Aktivist*innen werden darlegen warum solche Aktionen das Mindeste-Notwenidige sind was getan werden und waru darüber hinaus Autobahn-Abseilaktionen sogar straffrei bleiben müssen. Spektakuläre Aktionen, die Aufmerksamkeit erregen und dabei Inhalte vermitteln sind dringend notwendig um gesellschaftliche Veränderungen zu erzielen. Die Debatte um die IAA in München hat sich seit 2021 und den vielfältigen und unbeirrten Protestaktionen deutlich verschoben. Bis zu dem Punkt das darüber gerdet wird ob eine riesige Messe zugunsten der Automobilindustrie überhaupt noch stattfinden sollte. Nachhaltige Mobilität, „Mobilität von morgen“, Begriffe mit denen die IAA beworben wurde sieht anders aus als die Münchener Innenstadt während der Messe im September 2021. Flächendeckend kostenloser, gut ausgebauter und getakteter Öffentlicher Verkehr ist keine Utopie, sondern schon heute machbar. Allein mit den Geldern, mit denen der Luftverkehr subventioniert wird (12 Mrd Euro), lässt sich ein bundesweiter Nulltarif finanzieren (12 Mrd Euro beträgt auch die Summe aller Fahrscheineinnahmen). Die noch höheren Geldsummen, durch die Automobilverkehr und -infrastruktur subventioniert wird, lassen sich in einen massiven Ausbau des ÖPNV und Rad- und Fußverkehrs-Infrastruktur umleiten und das muss dringend geschehe. Der Wegfall weiterer Sekundärkosten (Klimafolgekosten, Unfalltote und Verletzte, Landschaftszerstörung, Luftschadstoffe…) geht zugunsten besserer Lebensqualität für Alle – ein Wert, der sich kaum in Geld aufwiegen lässt. Wir laden daher alle Interessierten und die Presse ein, beim Prozess am Montag den 16. Januar 2023, in Saal 1 im Amtsgericht Freising, dabei zu sein. Drumherum wird es einige Begleitaktionen geben: Soliaktionen: Sonntag, 15. Januar um 14 Uhr: Soli-Abseilaktion an der A9, Ludwig Hilberseimer-Straße, Walter-Gropius Straße. Montag, 16. Januar: Demo zum Amtsgericht, Treffpunkt Bahnhof Freising Mahnwache vor dem Amtsgericht ab 8:30 Uhr.