Am 22.04.2022 ist es wieder soweit: Die Geschwister Kikou und Lilou müssen mal wieder vor Gericht. Dieses Mal sitzen sie zusammen auf der Anklagebank. Vorgeworfen wird ihnen versuchte Gefangenenbefreiung, Widerstand, tätlicher Angriff, versuchte Körperverletzung für Kikou und Widerstand in 2 Fällen sowie versuchte Körperverletzung für Lilou. Wiedereinmal ziehen sich die dreisten Lügen der Cops durch alle Anklagepunkte. Die Geschwister bestreiten alle Vorwürfe und sind gespannt wie die Cops vor Gericht versuchen werden ihre Lügen aufrecht zu erhalten.
Worum Gehts?
In dieser Sammelklage geht es um zwei Fälle. Zum einen um die Festnahme von Lilou nach einem nächtlichen Lagerfeuer in der Hasenheide in einer kalten Februarnacht letzten Jahres und zum anderen geht es um die Verhaftung der beiden Geschwister im Zuge der TagX Demo nach der Räumung der Kiezkneipe Meuterei.
In beiden Fällen haben sich die Geschwister (abgesehen von Pöbeleien auf der Demo) ausschließlich passiv verhalten. Und in beiden Fällen wurden sie Opfer von krasser Polizeigewalt.
Tag X Meute-Demo
Der 25.03. war einer von vielen düsteren Tagen für die Berliner Subkultur und dem was Berlin einst ausgemacht hat. Mit einer Welle von Zwangsräumungen mitsamt Sperrgebieten und martialischen Bullenaufgeboten wurde ein Freiraum nach dem Nächsten platt gemacht. So auch die Meuterei im März. Diese Zerstörung von alternativen, solidarischen und unkommerziellen Orten hat viele Menschen traurig und auch wütend gemacht. Dies war auch ein Grund weshalb Kikou und Lilou nach der Tag X Demo nicht wortlos der Aufforderung der Cops folge leisten wollten sich vom Platz zu entfernen. Sie fingen eine Diskussion an, wurden von den Cops erst rumgeschubst, dann verprügelt und es endete mit ihrer Festnahme.
Reinigungskosten für Blut in der Zelle
Um diese Festnahme zu rechtfertigen fabulierten die Cops Lilou hätte versucht wem einen Kopfstoß zu verpassen und Kikou hätte daraufhin versuch seinen Bruder zu befreien. Nach der Prügel hat Lilou in die Zelle des Gefangenen Transporter geblutet. Nun wollen die Cops u.a. ernsthaft, dass er für die Reinigungskosten der Zelle aufkommt!
Gewalt nach dem Lagerfeuer
In einer Februarnacht 2021 trafen sich die Geschwister mit ein paar Freunden in der Hasenheide. Um in der Kälte nicht zu frieren wurde ein Lagerfeuer angezündet. Da Polizeikontakt nicht ausgeschlossen war vereinbarten einige der Freund*innen aus Protest die Uniformierten zu ignorieren, sollten sie kommen. Die Cops kamen und Lilou hielt bis zum Schluss seinen Mund, machte keine Anstalten mit den Cops zu kooperieren und verhielt sich ausnahmslos passiv. Um sein Schweigen zu brechen wurde Lilou in der GeSa unverhältnismäßige Gewalt angetan.
Nicht das erste mal…
Kikou und Lilou haben schon Erfahrungen mit konstruierten Anzeigen seitens der Cops und der Staatsanwaltschaft gesammelt. Zuletzt war Kikou im Oktober 2021 vor Gericht weil ihm (wie dieses mal auch) ein Bündel von Gewalttaten vorgeworfen wurde, die er nicht begangen hatte. Da ging es um die Kiezdemo gegen die Belagerung der Rigaerstr. 2016. Auch Lilou wurde damals auf der selben Demo mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert. Für Lilou endete das Gerichtsverfahren mit einem Freispruch in allen 7 Anklagepunkte. Bei Kikou wurde das Verfahren eingestellt weil die ominösen Beweisvideos der Cops keine Gewalttaten seitens Kikous zeigte sondern bloß unverhältnismäßige Polizeigewalt.
Mehr Infos zu diesem Fall gibt es unter: https://110luegen.noblogs.org/
Seid solidarisch und kommt zur Kundgebung vor dem Amtsgericht Tiergarten am 22.04.2022 ab 11h (Turmstr. 91). Prozessbegleitung ist erwünscht! Der Prozess ist auf 11h im Saal 370 angesetzt. Eine Raumverlegung in den Hochsicherheitssaal ist nicht unwahrscheinlich. Stay Tuned. Stay Rebel. (A)