Prozess in Düren dank Schlachthof- und Hausbesetzung!

Hallo Menschis,

Und weil wir ja alle so wenig zu tun haben, kommt noch ein weiterer Gerichtstermin:
am 04.06.2021 um 9 Uhr am Dürener Amtsgericht Sitzungssaal 1.07. solidarische Prozessbeobachtung ist erwünscht. Es ist auch eine Mahnwache vor dem Amtsgericht angemldet, wo es Musik und Reden geben wird. In der Gerichtsverhandlung soll im Rahmen einer Sammelklage einer Aktivist*in für 2 Aktionen der Prozess gemacht werden.

Schlachthofbesetzung in Düren
Zum einen, geht es um eine Besetzung des Dürener Schlachthofes welche Anfang Mai 2019 stattgefunden hat. Der Vorwurf lautet Hausfriedensbruch. In Essen fanden schon Prozesse diesbezüglich statt.

Das Schlachthaus wurde für 16 Stunden besetzt, wodurch dem Töten von den Schweinen zumindest eine Zeit lang Einhalt geboten werden konnte.

Dazu aus dem Bekennerschreiben:
Vor der Schlachthausbesetzung tauchten versteckte Filmaufnahmen auf in welchen zu erkennen war, dass die Tiere im Betrieb von Bernhard Frenken nicht ausreichend betäubt wurden.
Dies ist aber kein Einzelfall, sondern ein strukturelles Problem, was in fast allen Schlachthöfen geschieht, aber nur herauskommt, wenn heimlich gefilmt wird. Auch die Arbeitsbedingungen der Menschen sind prekär und die psychische Belastung enorm.
Daneben ist die Fleischindustrie auch ökologisch nicht tragbar. Der Massenkonsum tierischer „Produkte“ trägt erheblich zur Klimakrise bei und verbraucht Unmengen an Wasser und Energie
Doch auch mit Betäubung bleibt das Schlachten unnötiges Töten für Genuss. Unsere Perspektive ist daher nicht nur die Schließung dieses Betriebes, sondern ein grundsätzlicher Wandel im Mensch-Tier-Verhältnis. Die Fleischindustrie ist wichtiges Standbein des Kapitalismus, aber genau wie das Patriarchat besteht die Ausbeutung von Tieren schon seit tausenden von Jahren. Allein die Abschaffung des kapitalistischen Systems reicht also nicht, es muss ein grundsätzliches Umdenken und in Frage stellen von Hierarchien stattfinden.“

Statt Umwelt-, Tierschutz- und Klimaziele zu verfolgen…
Anstatt die eigentlichen Verbrecher welche Tierschutzrechte komplett übergehen zur Rechenschaft zu ziehen, zielt die Repression auf Menschen ab welche auf diese Verstöße aufmerksam machen wollen. Auch Besetzer*innen eines Tönnies Schlachthofes kämpfen mit Repressalien. Statt Klimaziele werden Aktivist*innen verfolgt.

MAZ 2.2 – Hausbesetzung in Morschenich
Und weil das Gericht wohl keine Lust hat uns zweimal zu sehen ist zusätzlich auch noch eine Hausbesetzung Ziel der Verhandlung. Die Hausbesetzung fand am 27.06.2019 in Morschenich statt.

Der Vorwurf lautet Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch.

Dazu ein Zitat:
Wie viel Dörfer im rheinischen Braunkohlerevier ist auch Morschenich vom Abriss bedroht. Die Mehrheit der Bewohner_innen dieser Dörfer wurden bereits umgesiedelt und der Abriss der Häuser beginnt. In dieser Situation wollen wir RWE die Kontrolle über die Häuser wegnehmen und statt dessen Räume schaffen, in denen Menschen wohnen, sich treffen und sich organisieren können.
Unserer Meinung nach sollen Häuser für die Menschen da sein die darin leben und nicht für den Profit von Unternehmen. Es ist nicht akzeptierbar das ein Mangel an (bezahlbarem ) Wohnraum herrscht und gleichzeitig RWE Häuser und Gärten enteignet und anschließend zerstört.

Wir wollen nicht ein Stück vom Kuchen…
Den Stress den viele Menschen mit immer höheren Mietpreisen haben, Immobilienhaien, ungleichen Löhnen, Umweltzerstörung, Vertreibung durch große Konzerne, Einpferchen von geflüchteten Menschen in abgelegene Lager sind keine individuellen Probleme, keine Schicksale der Einzelnen. All das sind Probleme, deren Ursachen in einem Wirtschaftssystem und einer Gesellschaft liegen, die auf Konkurrenz und Profit ausgerichtet sind. Dieses System ist von Menschen gemacht und es kann vom Menschen verändert werden.

Also Nicht auf dieses scheiß System vertrauen!
Auf Widerstand von unten bauen!

Kommt zur Solidarischen Prozessbeobachtung und zum Gerichte snacken am 04.06.2021 ab 9 Uhr zum Dürener Amtsgericht.

Achtet auf Infektionsschutz, Vermummt euch und passt aufeinander auf.